Sitzung: 23.11.2020 Marktgemeinderat Schöllkrippen
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Abstimmung: Ja: 15, Nein: 0
Sachverhalt:
Alter Friedhof
Die Maßnahmen zur
Revitalisierung des Friedhofes Schöllkrippen (alter Teil) wurden seit dem Jahr
2004 durch den Landschaftsarchitekten Günter Hurrlein geplant und in diversen
Bauabschnitten umgesetzt.
Die Errichtung der
Urnensenkmauer, mit insgesamt 124 Urnendoppelkammern, war die letzte große
Maßnahme die im Rahmen der Revitalisierung durchgeführt und im Jahr 2012
abgeschlossen wurde.
Derzeit stehen in
der Urnensenkmauer noch 100 Urnendoppelkammern zur Verfügung.
In der
seinerzeitigen Planung war die Errichtung noch weiterer Urnenwände im oberen
Bereich des alten Friedhofes sowie die Anlegung neuer Wege und
Aufenthaltsbereiche vorgesehen.
Aufgrund der
vorliegenden Planung wurden im oberen Bereich des Friedhofes keine weiteren
Belegungen von Grabstätten mehr zugelassen, jedoch den Grabinhabern
unentgeltlich gestattet, die Grabstätten bis zur Durchführung weiterer
Baumaßnahmen zu belassen und zu pflegen.
Im unteren
Friedhofsteil sind noch einzelne Urnenerdgrabstätten vorhanden, allerdings
besteht die Nachfrage in Bezug auf Urnenerdgrabstätten nach wie vor. Als Fläche
für weitere Urnenerdgrabstätten könnte der obere Friedhofsbereich genutzt
werden.
Es stellt sich
nunmehr die Frage, ob an der ursprünglichen Planung zur Revitalisierung
festgehalten und weitere Urnenwände sowie die Anlegung neuer Wege im oberen
Friedhofsbereich erfolgen soll oder ob der obere Friedhofsbereich in seiner
jetzigen Geländeform belassen wird und die freien Flächen für die Anlegung von
Urnenerdgrabstätten – analog der Vorgehensweise im unteren Friedhofsteil –
genutzt wird.
Nach Vorstellung
durch den Bürgermeister wird zwar festgehalten, dass man die bestehende Planung
nicht verwerfen möchte, jedoch dennoch, aufgrund der Haushaltslage,
entsprechend verschieben sollte. Zudem wird berichtet, dass seit 2006 keine
Friedhofsgebühren seitens der Verwaltung mehr abgerechnet wurden. Hierüber wird
seitens des Gremiums großes Unverständnis geäußert und man bittet um
entsprechende Aufklärung und baldige Nachkalkulation. Schließlich handelt es
bei dem Friedhof um eine kostenrechnende Einrichtung.
Somit wird
abschließend folgender Beschluss
gefasst:
Die Umsetzung der
Planung wird zurückgestellt. Anschließend soll eine bedarfsgerechte Erweiterung
geprüft und umgesetzt werden. Die versäumten Abrechnungen der Friedhofgebühren
seit 2006 sind seitens der Verwaltung zu prüfen und nachzuholen.
Abstimmung:
Ja-Stimmen |
15 |
Nein-Stimmen |
0 |
pers. beteiligt |
0 |
Dreiecksfriedhof
In der Sitzung vom
09.04.2019 (öffentlicher Teil) wurde die Teilauflassung und Umnutzung des
Dreiecksteils des Friedhofes Schöllkrippen beschlossen. Mit Wirkung vom
01.01.2020 besteht in diesem Friedhofsteil eine Nutzungsbeschränkung
dahingehend, dass in den vorhandenen Grabstätten nur noch Urnenbeisetzungen
erfolgen können. Erdbestattungen sind in diesem Friedhofsteil seither
ausschließlich noch bei Ehegattenbeibettungen möglich.
Zwischenzeitlich
sind auch zusammenhängende Flächen im Dreiecksteil freigeworden, die, wie
bereits in der Sitzung vom 09.04.2019 besprochen, durch den gemeindlichen
Bauhof hergerichtet und für die Anlegung von weiteren Urnenerdgrabstätten
vorbereitet werden können.
Vorhandene Reihen-
oder Familiengräber können in diesem Friedhofsbereich verkleinert werden, wenn
dies gewünscht wird oder wenn die
Nutzung der jeweiligen Grabstätte künftig nur noch als Urnenerdgrabstätte
beabsichtigt oder möglich ist.
Ursprünglich war geplant,
die Flächen zwischen den neu entstehenden Urnenerdgrabstätten und den
vorhandenen, verkleinerten Reihen- und Familiengrabstätten als Rasenflächen
anzulegen. Da zum jetzigen Zeitpunkt lediglich stückweise Flächen mit
Urnenerdgrabstätten entstehen, jedoch keine größeren, zusammenhängenden
Rasenflächen, wäre der Pflegeaufwand für diese Flächen sehr hoch. Bis auf
weiteres sollten diese Bereiche mit Split aufgefüllt werden.
Seitens des
Gemeinderats wird diese Maßnahme entsprechend diskutiert. Da man sich jedoch
bzgl. der zukünftigen Flächenversiegelung bzw. –begrünung nicht einigen kann
wird seitens des Bürgermeisters vorgeschlagen die Behandlung der weiteren
Vorgehensweise zurückzustellen und bis dahin einen Vorschlag zusammen mit dem
Bauhof zu erarbeiten. Die Behandlung im Gemeinderat soll anschließend im
Frühjahr 2021 nachgeholt werden.
Dreiecksteil - Anonymes Urnengrab
Im Dreiecksteil
wurden seit 2019 zwei anonyme Urnenbeisetzung im Zuge von Beisetzungen von Amts
wegen durchgeführt. Genutzt wurde hierfür eine Fläche, die an die dort
vorhandenen Urnenerdgrabstätten angrenzt.
Bislang ist die
Fläche in ihrem Ursprungszustand belassen worden, sollte jedoch mit einfachen
baulichen Maßnahmen als Grabstätte hergerichtet und somit kenntlich gemacht werden.
Denkbar wäre die
Einfassung dieses Bereiches mit Pflastersteinen und der Anbringung eines
Schildes, dass auf den Standort des anonymen Urnengrabes hinweist.
Desweiteren sind
im Dreiecksteil die freien Grabstätten durch den gemeindlichen Bauhof zu
pflegen und ggf. mit Rindenmulch oder schwarzer Folie herzurichten.
Neuester Friedhofsteil
Im neuesten
Friedhofsteil stehen im Bereich der Wege und Gräber keine größeren
Veränderungen an. Lediglich am Verbindungsweg vom Dreiecksteil zum neuesten
Teil sollte die Hangbepflanzung gänzlich entfernt und als Rasenfläche
hergerichtet werden.
Weiterhin sind
auch hier die freien Grabplätze durch den gemeindlichen Bauhof zu pflegen und
herzurichten.
Sowohl die
Sitzgelegenheiten als auch die Hängevorrichtungen für Gießkannen sind auf dem
gesamten Friedhofsgelände zwischenzeitlich in die Jahre gekommen.
Es erscheint
sinnvoll, im Zuge der Neuanschaffung von Sitzgelegenheiten für den Marktplatz,
auch die Sitzgelegenheiten auf dem gemeindlichen Friedhof zu erneuern. Ferner
sollte die Pulverbeschichtung an den Hängevorrichtungen für Gießkannen erneuert
werden.
Seitens des Gemeinderats werden diese Maßnahme entsprechend diskutiert. Da man sich jedoch bzgl. der zukünftigen Flächenversiegelung bzw. –begrünung nicht einigen kann wird seitens des Bürgermeisters vorgeschlagen die Behandlung der weiteren Vorgehensweise zurückzustellen und bis dahin einen Vorschlag zusammen mit dem Bauhof zu erarbeiten. Zudem soll geprüft werden, ob ein punktueller Austausch des vorhandenen Friedhofsmobiliars möglich ist. Die Behandlung im Gemeinderat soll anschließend im Frühjahr 2021 nachgeholt werden.
Nach diesem Tagesordnungspunkt erscheint Gemeinderatsmitglied Ansgar Eich verspätet zur Sitzung.