Beschluss: zur Kenntnis genommen

Bürgermeister Babo begrüßt den gemeindlichen Wasserwart, Herr Felix Scholz. Grund für die Vorstellung durch Herr Scholz ist die derzeitige wasserrechtliche Situation des Marktes Schöllkrippen. Um weitere Neubaugebiete ausweisen zu können, muss der Markt Schöllkrippen nachweisen können, dass die bestehenden Wasserverluste reduziert werden und die Trinkwassersituation gesichert werden kann. Hier sind insbesondere die flächendeckenden Kanalbefahrungen im gesamten Gemeindegebiet, sowie die mögliche Gründung der Wassergemeinschaft zu nennen. Bürgermeister Babo möchte im Rahmen des Bauausschusses eine erste Meinung der Ausschussmitglieder erhalten.

 

Herr Scholz stellt die Problematiken in der gemeindlichen Wasserversorgung dar. Hier sind insbesondere folgende „Schwachstellen“ zu nennen:

 

In der Raingartenstraße in Hofstädten sind größtenteils alte Asbestzementleitungen verbaut. Durch Rohrbrüche an diesen Leitungen sind dem Markt Schöllkrippen in den letzten drei Jahren Kosten in Höhe von 37.000 € entstanden. Eine Erneuerung der Leitung wird im Rahmen der Sanierung der Raingartenstraße statt, welche vom Marktgemeinderat bereits beschlossen wurde.

 

Alte Asbestzementleitungen sind an weiteren Stellen im Ortsgebiet verbaut. Hier ist laut Herr Scholz insbesondere die Verbindung zwischen dem Ortsteil Schneppenbach und der gemeindlichen Pumpstation zu nennen. Stephan Roth-Oberlies regt an, die alten Asbestzementleitungen sukzessive auszutauschen.

 

In der Laudenbacher Straße sind dem Markt Schöllkrippen in den letzten neun Jahren bei neun Wasserrohrbrüchen Kosten in Höhe von 51.000 € entstanden. Grund hierfür sind, laut Herr Scholz, alte, dünnwandige Rohre in diesem Bereich. Ein weiteres Problem im Bereich der Laudenbacher Straße ist eine ca. 400 m lange Leitung ohne Ringschluss, welche zusätzlich teilweise auf Privatgrund verlegt ist. Bürgermeister Babo hat bezüglich des Austauschs der Leitungen bereits ein Angebot eingeholt, welches sich derzeit auf ca. 160.000 € beläuft. Dieser Austausch ist weiterhin auch im Hinblick auf die Löschwasserversorgung im Gewerbegebiet „Schlosswiesen-Stockwiesen“ empfehlenswert.

 

Die Sanierung des gemeindlichen Rohwasserbehälters mit PE-Platten befindet sich derzeit in Planung und wird im kommenden Jahr baulich ausgeführt.

 

Bezüglich der Wasserverluste teilt Herr Scholz mit, dass sich die Leckortung als schwierig gestaltet, da die Ortsteile Schöllkrippen und Schneppenbach derzeit noch komplett verbunden sind. Hier soll zukünftig ein Ultraschallzähler angeschafft werden, um die Ortsnetze trennen zu können und die Wasserverluste im jeweiligen Ortsteil ermitteln zu können.

Herr Scholz berichtet weiterhin, dass im Ortsteil Schneppenbach vor Kurzem ein großer Wasserverlust gefunden wurde, bei dem Wasser direkt in den Kanal eingedrungen ist. Auf Nachfrage von Klaus Elsässer berichtet Herr Scholz, dass sich die Brutto-Wasserverluste derzeit auf ca. 20 % belaufen. Ein Großteil dieser Verluste wird derzeit in der Aschaffenburger Straße vermutet, welche ab Herbst 2021 saniert und so die Verluste reduziert werden sollen.

 

Nach kurzer Diskussion regt Mike Steigerwald an, ein „Sanierungsprogramm“ über mehrere Jahre aufzustellen. Hierzu kritisiert Bürgermeister Babo, warum ein solches Programm nicht bereits in den vorherigen Jahren etabliert wurde. Weiterhin berichtet er, dass derzeit jährlich 80.000 € für Unterhaltsmaßnahmen im Haushalt eingestellt sind.

 

Bezüglich der Suche einer neuen Quelle berichtet Bürgermeister Babo, dass das beauftragte Ingenieurbüro Jung derzeit die verschiedenen Varianten prüft. Hier ist insbesondere eine Quelle mit einer hohen Quellschüttung zu nennen, bei welcher allerdings noch einige Hürden mit dem Wasserwirtschaftsamt zu klären sind. Zum derzeitigen Zeitpunkt können jedoch keine genaueren Zahlen geliefert werden.