Beschluss: zugestimmt

Abstimmung: Ja: 14, Nein: 0

Sachverhalt:

 

Die GGC mbH wurde durch den Markt Schöllkrippen beauftragt, im Rahmen des Neubaus des Katastrophenschutzlagers in der „Aschaffenburger Straße 68" in 63825 Schöllkrippen anfallenden Erdaushub hinsichtlich seiner abfallrechtlichen Zuordnung zu beurteilen.

 

Gemäß den Befunden handelte es sich hierbei um einen hellbraunen bis dunkelbraunen, teilweise grauen sandigen, schwach kiesigen Schluff mit Beimengungen von unter 5 % Bauschutt (Beton, Ziegel, Glas). Als Parameterumfang wurde die LAGA M20 Tab. II, .2-2 und 1.2-3 gewählt, sowie die Ergänzungsparameter nach Deponieverordnung DepV.

 

Die Bewertung der Analytik Ergebnisse erfolgt zunächst nach der Parameterliste des in Bayern gültigen Leitfadens zur „Verfüllung von Gruben und Brüchen sowie Tagebauen" für die Bewertungskategorie „Lehm/Schluff".

 

Gemäß Analytik wird die Verwertungskategorie Z2 überschritten. Eine Verwertung außerhalb von genehmigten Deponien ist somit ohne schadstoffmindernde Vorbehandlung nicht genehmigungsfähig.

 

Für die Zuordnung zu einer Deponieklasse ist bei der Probe 0355/Schöll/Si der Parameter Glühverlust (3,5 Massen-%) maßgeblich für eine Einstufung in die Deponieklasse II (OK II).

 

Für eine genauere Einstufung wurde am 21.07.2023 zusätzlich eine charakterisierende   Mischproben aus dem Haufwerk entnommen und mit der Bezeichnung „0355/FFW/FH" zur chemischen Analytik hinsichtlich der Atmungsaktivität (AT4) an die Agrolab Laborgruppe in 84079 Bruckberg überstellt.

 

Nach Anhang 4 Absatz 2 der Deponieverordnung, sind Überschreitungen bei den Parametern Glühverlust oder TOC mit Zustimmung der zuständigen Behörden zulässig, wenn die Überschreitungen durch elementaren Kohlenstoff verursacht werden oder wenn die biologische Abbaubarkeit des Trockenrückstandes der Originalsubstanz von 5 mg/g (bestimmt als Atmungsaktivität - ATz) oder von 20 I/kg (bestimmt als Gasbildungsrate - GB2i) unterschritten wird.  Dieser Wert wird mit einer Atmungsaktivität von < 0,5 mg/g deutlich unterschritten. Somit sind die Parameter Glühverlust und TOC für die Einstufung nicht relevant.

 

Folglich ergibt sich die Einstufung in die Deponieklasse I (DK I)

 

Die mit den Erd- u. Rohbauarbeiten beauftragte Firma Raab Bau GmbH legte ein Nachtragsangebot zur Entsorgung des belasteten Aushubs (LAGA >Z2, DK I) mit einer Angebotssumme von 25.334,40€ netto vor. Weiterhin beinhaltete das eingereichte Angebot 80 Stk. zusätzliche Befestigungen der Fertigteilsockel an den Stahlstützen mit einer Angebotssumme von 3.766,40€ netto.

 

Der Auftrag wurde bereits durch Bgm. Babo erteilt, sodass nun die nachträgliche Genehmigung durch den Marktgemeinderat nachgeholt werden soll.

 

Aufgrund des Nachtrages merkt Gemeinderat Mike Steigerwald an, dass die Entsorgung des belasteten Materials im Vorfeld in das Leistungsverzeichnis mit aufgenommen werden sollte.


Beschluss:

 

Der Marktgemeinderat billigt die Auftragsvergabe der angebotenen Leistungen an die Firma Raab Bau GmbH mit einer Angebotssumme von 34.629,95€ brutto.


Abstimmung:

 

Ja-Stimmen

14

Nein-Stimmen

0

pers. beteiligt

0