Sachverhalt:
Die
GGC mbH wurde durch den Markt Schöllkrippen beauftragt, im Rahmen des Neubaus
des Katastrophenschutzlagers in der „Aschaffenburger Straße 68" in 63825
Schöllkrippen anfallenden Erdaushub hinsichtlich seiner abfallrechtlichen
Zuordnung zu beurteilen.
Gemäß
den Befunden handelte es sich hierbei um einen hellbraunen bis dunkelbraunen,
teilweise grauen sandigen, schwach kiesigen Schluff mit Beimengungen von unter
5 % Bauschutt (Beton, Ziegel, Glas). Als Parameterumfang wurde die LAGA M20 Tab.
II, .2-2 und 1.2-3 gewählt, sowie die Ergänzungsparameter nach
Deponieverordnung DepV.
Die
Bewertung der Analytik Ergebnisse erfolgt zunächst nach der Parameterliste des
in Bayern gültigen Leitfadens zur „Verfüllung von Gruben und Brüchen sowie
Tagebauen" für die Bewertungskategorie „Lehm/Schluff".
Gemäß
Analytik wird die Verwertungskategorie Z2 überschritten. Eine Verwertung
außerhalb von genehmigten Deponien ist somit ohne schadstoffmindernde
Vorbehandlung nicht genehmigungsfähig.
Für
die Zuordnung zu einer Deponieklasse ist bei der Probe 0355/Schöll/Si der
Parameter Glühverlust (3,5 Massen-%) maßgeblich für eine Einstufung in die
Deponieklasse II (OK II).
Für
eine genauere Einstufung wurde am 21.07.2023 zusätzlich eine
charakterisierende Mischproben aus dem
Haufwerk entnommen und mit der Bezeichnung „0355/FFW/FH" zur chemischen
Analytik hinsichtlich der Atmungsaktivität (AT4) an die Agrolab Laborgruppe in
84079 Bruckberg überstellt.
Nach
Anhang 4 Absatz 2 der Deponieverordnung, sind Überschreitungen bei den
Parametern Glühverlust oder TOC mit Zustimmung der zuständigen Behörden
zulässig, wenn die Überschreitungen durch elementaren Kohlenstoff verursacht
werden oder wenn die biologische Abbaubarkeit des Trockenrückstandes der
Originalsubstanz von 5 mg/g (bestimmt als Atmungsaktivität - ATz) oder von 20
I/kg (bestimmt als Gasbildungsrate - GB2i) unterschritten wird. Dieser Wert wird mit einer Atmungsaktivität
von < 0,5 mg/g deutlich unterschritten. Somit sind die Parameter Glühverlust
und TOC für die Einstufung nicht relevant.
Folglich
ergibt sich die Einstufung in die Deponieklasse I (DK I)
Die
mit den Erd- u. Rohbauarbeiten beauftragte Firma Raab Bau GmbH legte ein
Nachtragsangebot zur Entsorgung des belasteten Aushubs (LAGA >Z2, DK I) mit
einer Angebotssumme von 25.334,40€ netto vor. Weiterhin beinhaltete das
eingereichte Angebot 80 Stk. zusätzliche Befestigungen der Fertigteilsockel an
den Stahlstützen mit einer Angebotssumme von 3.766,40€ netto.
Der
Auftrag wurde bereits durch Bgm. Babo erteilt, sodass nun die nachträgliche
Genehmigung durch den Marktgemeinderat nachgeholt werden soll.
Aufgrund des Nachtrages merkt Gemeinderat Mike Steigerwald an, dass die
Entsorgung des belasteten Materials im Vorfeld in das Leistungsverzeichnis mit
aufgenommen werden sollte.
Beschluss:
Der
Marktgemeinderat billigt die Auftragsvergabe der angebotenen Leistungen an die
Firma Raab Bau GmbH mit einer Angebotssumme von 34.629,95€ brutto.
Abstimmung:
Ja-Stimmen |
14 |
Nein-Stimmen |
0 |
pers. beteiligt |
0 |